Archiv 2020
20.09.2020 Alte Herrentour nach Hinten – oder wie
aus einer gemütlichen Befahrung bis S4 eine Rettung wird...
Der Plan war eine entspannte alte Herrentour bis S4. Alles
verlief super! Super Stimmung,
tolle Höhle und viel Spaß. Vor dem E.-Versturz machten wir dann frischen Espresso, was bei der rückkehrenden Gruppe von "Steppenwolf" zu sichtbarer Verwirrung, aber auch viel Spaß führte. Dann gingen wir noch bis zum Beginn S4 und haben die Schönheit der Höhle genossen. Für den Rückweg haben wir beschlossen kein Kaffee mehr im Cafe Hasenmayer zu trinken um genug Zeitreserven zu haben. Wie sich später herausstellen sollte, war das eine sehr gute Entscheidung. Auch der Rückweg verlief sehr gut mit genau so viel Spaß wie der Reinweg. Das sollte sich dann aber gegen 17:45 – 18:00 im F-bau abrupt ändern. Und plötzlich wird aus einer Altherrentour ein Rettungseinsatz! Im Detail: Michael war der erste der durch die obere Engstelle aussteigen wollte. Dort lag ein großer, schwerer Schleifsack (oder sowas ähnliches) im Weg. Schlimmer noch: Über dem Schleifsack hing jemand, nennen wir ihn mal dem „einsamen Wanderer Jörg“, kopfüber in der Engstelle. Bei dem Versuch, den Schleifsack aus dem Versturz ziehen zu wollen hatte er sich so verkeilt, das es für ihn keinerlei Vor oder Zurück mehr gab. Michael befreite dann erstmal den Sack und reichte den nach unten in die kleine Kammer im F-bau. Dann konnte er mit viel zureden Jörg dazu bringen weiter in den F-bau zu kommen, was er erst nicht wollte. Dies gelang nur dadurch, dass Michael an den Armen von Jörg gezogen hat um ihn aus seiner Klemme zu befreien. Als dieser dann endlich bei mir und Matze in der Kammer im F-bau ankam rechnete ich jede Sekunde mit dem Kollaps: extrem hohe Atemfrequenz (deutlich über 100, sehr flach), ein Kopf der aussah als würde er gleich explodieren und Jörg nicht ansprechbar. Wir (Matze und ich) haben ihn dann in eine Sitzposition gebracht und dann beruhigte er sich langsam. Nach ca. 10min war die Situation unter Kontrolle. Nun musste Jörg aber natürlich raus. Der Plan: Matze geht zu Michael rauf, nachdem wir alle Schleifsäcke per Kette nach oben gebracht haben. Danach sprechen wir Jörg durch die Engstelle. Das funktioniert erstaunlich gut, langsam, aber gut. Ich helfe etwas von unten, die beiden anderen von oben. Als wir dann alle draußen sind versorge ich Jörg erstmal mit isotonischen Getränken. Er macht einen stark dehydrierten Eindruck und ist auch wirklich benommen / nicht klar im Kopf. Alle Antworten kommen stark verzögert und teilweise erst nach erneutem Nachfragen… Wie sich später herausstellen wird hatte er seit R-Halle nichts mehr zu trinken und er war bis S2. Es war also ca. 12:00 das er das letzte mal was getrunken hatte und er steckte in einem 7mm Anzug! Jörg erholt sich ein bisschen und kann auch wieder vernünftig antworten. Also beschließen wir ihn selber rauszubringen. Wir haben noch Zeitreserven (zur Alarmzeit) und zur Not muss eben einer rechtzeitig vorlaufen und Bescheid geben. Wir gehen nur wenige Meter bis mir klar wird, dass der Schleifsack Jörg völlig überfordert, zumal er auch noch die Hände voll hat. Wir stoppen und verteilen sein Material auf die drei anderen Säcke, die glücklicherweise nicht so voll sind. Mann, hat der ein Zeug dabei, nur nichts Sinnvolles… Wir trauten unseren Augen nicht als wie den Sack öffneten und die Sachen verteilten. Neben eine Monstertonne fanden wir einen zweiten Helm mit LED-Beleuchtung mit Lüfter(!), eine Alu-Tauchflasche und eine komische Luftpumpe. Mit dieser wollte er vor dem Siphon die Flasche füllen. „...es ist eine 200bar Handpumpe...“, „...lieber transportiere ich eine leere Flasche, nicht das die mit 200bar auf meinem Rücken explodiert...“ Unglaublich! Egal. Irgendwie bekommen wir das Zeug unter und gehen sehr langsam und sehr vorsichtig mit dem völlig entkräfteten Jörg weiter. Die Lehmwände waren alles andere als lustig, aber mit Vormachen und Helfen hat alles gut geklappt. Immer wieder stoppen wir und ich versorge Jörg mit dem, was wir noch an Getränken haben. Auch ein Mars bringt neue Energie in Jörg. Nach einer gefühlten Ewigkeit und immer noch mit Zeitreserve erreichen wir dann die R-Halle. Hier machen wir eine letzte Pause. Mittlerweile ist es 20:15. Ich frage Jörg, wann er das letzte mal was gegessen hat und bin schockiert zu hören, dass es am Mittag war. Also bekommt er nochmals ein oder zwei Mars und noch weitere zwei oder drei Halbliterflaschen Isozeug. Gut hatte ich auf dem Reinweg noch was in der R-Halle deponiert. Sein Zustand wird langsam immer besser. Nach einer guten Viertelstunde Pause machen wir uns dann vorsichtig auf die letzten Meter und erreichen den Ausgang gegen 21:05. Ich bin mit Jörg schon im Portal und sehe die Sterne und konnte es mir dann nicht verkneifen den beiden anderen (gerade noch in der Höhle) zuzurufen: „Wir haben es geschafft! Nun ist es nicht mehr Aufgabe der Höhlenrettung, ab jetzt ist die Bergwart zuständig!“. Jörg schaut mich mit großen Augen an und ich erkläre ihm, dass das gerade eine ernste Rettung aus einer akuten, lebensbedrohenden Situation war und nicht der lockere Ausgang einer schönen Höhlentour. In seinem Gesicht konnte ich sehen, dass er erst jetzt erkennt, in welcher Situation er sich in der Höhle und im Besonderen im F-bau befunden hat und das es reines Glück war, dass wir ihn gerade noch rechtzeitig gefunden haben. Egal - Ende gut, alles gut! Auf dem Parkplatz ist Jörg dann ganz still. Er hat nun die Situation realisiert. Wir ziehen uns langsam um, verteilen die Sachen aus den Schleifsäcken. Jörg ringen wir noch das Versprechen ab nie wieder alleine in eine Höhle zu gehen und heute Nacht nicht mehr zurück nach Freising zu fahren. Bevor wir losfahren vergewissern wir uns noch, dass nun mit Jörg alles i.O. ist und freuen uns auf Pasta und Rotwein! Tourdauer: 11:45h Fazit: Das ganze hätte äußerst dramatisch enden können: Hätten wir unseren Plan mit einem Kaffee im Cafe Hasenmayer umgesetzt, dann hätten wir wahrscheinlich einen Ohnmächtigen (oder vielleicht auch Schlimmeres) im F-bau vorgefunden, der uns den Weg nach außen blockiert hätte. Wir hätten diesen leblosen Körper (ca. 180cm, ca. 120kg) nie aus eigener Kraft in den F-bau ziehen können. Die beschissene, labile Umgehung des F-baus ist mit einem Gitter verschlossen. So wären wir hinterm F-bau eingeschlossen gewesen bis – wer weis? Unsere Alarmzeit war 23:00. Rückmeldestelle: Matthias L. Also wären wir frühestens gegen 5:00 morgens gefunden worden und über eine Lösung dieser „Versturzblockade“ möchte ich gar nicht nachdenken… Nur gut, dass das Cafe Hasenmayer wegen Corona geschlossen hatte… ;) Tobias S. |
29.02.2020 Einseiltechnik 3 (EST 3) am Käpfle
Bei schönem, aber sehr windigem Wetter fand am die erste Outdoor-Ausbildungsveranstaltung in diesem Jahr
an unserem gerne genutzten Aussichtsturm Käpfle statt.
Thema: Flaschenzüge und Seilbahnen. Hier konnten die Teilnehmer üben, einfache oder auch komplexe Flaschenzüge und Seilbahnen aufzubauen und zu bedienen. Ein besonderes Highlight: das von Petzl neu vorgestellte „Maestro“ konnte ausgiebig begutachtet und getestet werden. M. Huber |
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Bilder: Huber |
16.02.2020 Erste-Hilfe-Training bei der Berufsfeuerwehr in Reutlingen
In den Schulungsräumen der Berufsfeuerwehr Reutlingen haben in diesem Jahr wieder 45 Teilnehmer ihre Erste-Hilfe Kenntnisse aufgefrischt und erweitert. Bisher haben noch nie so viele Personen an einem Erste-Hilfe Kurs teilgenommen.
Zu den „normalen“ Themen wie Alarmierung, Bergung aus dem Gefahrenbereich, Wundversorgung, stabile Seitenlage, Wärmeerhalt, Patiententransport, Handhabung Defibrillator etc. konnten die Teilnehmer zusätzlich noch die Auswirkungen einer CO2 Vergiftung kennenlernen. Für alle Beteiligten war dies eine sehr interessante und eindrucksvolle Erfahrung die sicherlich keiner so schnell vergessen wird. Der theoretische Unterricht in Verbindung mit den vielen praktischen Übungen lies die Zeit wieder einmal wie im Flug verstreichen. Vielen Dank an Martin, Sigi, Grant, Tobias und alle weiteren Helfer für diesen interessanten und abwechslungsreichen Erste-Hilfe Kurs. J. Staufer |
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Bilder: Staufer |
24.01.2020 Aktion 100.000 der Südwestpresse in Blaubeuren
Die Aktion 100.000 in Blaubeuren wurde von über 700 Gästen besucht.
Die ARGE Blautopf war dabei mit dem Vortrag: Neues aus der Blauhöhle Ein gelungenen Vortrag der erst seit einer Woche 15265 m langen Höhle. Es gab viel Neuland unter und über Wasser an vielen Ecken der Blauhöhle, incl. perfekter Technik, gut betreutem Büchertisch und einem kleinem Infostand der HRBW. Besonders interessant: der fantasievolle Höhlenplan von einem höhlenbegeisterten Künstler mit allen noch zu suchenden Fortsetzungen im Einzugsgebiet der Blauhöhle bis nach Laichingen ;-) Und danach gab es ein sehr leckeres Gulasch bei unseren netten Gastgeberinnen! Tolle Arbeit von allen Mitwirkenden! M. Leyk |
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Bilder: Leyk |
12.01.2020 Tauchertreffen
Man muss nicht immer in eine Höhle zum Tauchen gehen. Wenn es
kalt ist, dann geht auch ein warmes Parkhaus zum Umziehen. Der
See dahinter lädt gerade in der Winterzeit zu wunderbaren
Tauchgängen ein. Man wird dann (meistens) mit klarer Sicht,
Seesaiblingen und hier und da auch mal einem großen Hecht
belohnt!
Bystrzinski |
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Bild: Bystrzinski |